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Pizzo Ton über den Cresta dei Alpini (Ostgrat)

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Durch Recherchen im Internet gefunden, geisterte dieser Anstieg schon einige Zeit in meinem Kopf herum. Im Juli 2015 ist die Gelegenheit günstig und wir entscheiden uns, die Tour anzugehen. Vorab - diese Tour ist nicht für den Durchschnittswanderer geeignet, ab dem Passo Mottone weglos und am Grat mit zu bewältigenden Kletterstellen bis zum unteren 3. Grad. Schlussendlich wartet noch ein unübersichtlicher Steilgrasabstieg auf der Südseite des Berges, Gespür für Gelände und Erfahrung sind Voraussetzung für diese Unternehmung.

Bringt man das mit, hat man einen sehr anstrengenden, aber unvergesslichen Tag mit tollen Eindrücken vor sich.
Start ist an der Straße zum Lago Campliccioli, kurz nach Ende der der Serpentinen an einem Parkplatz an der Hangseite.
Der Tag verspricht sehr heiß zu werden, und dies ist bereits in den ersten Metern des Aufstiegs zu spüren, obwohl wir schon sehr früh unterwegs sind. Der Pfad ist anfangs recht deutlich und markiert, nach der Querung eines Tobels mit Bachbett wird der Weg durch hohes Gras weniger ersichtlich. Danach passieren wir die Alpe Colmigia und wandern in einem großen, schattigen Kessel über Heidelbeer- und Rhododendronwiesen Richtung Passo Trivera.

Die letzten 150hm vor dem Pass sind sehr steil und auch immer wieder erdig, Wir sind froh, als wir den Pass und damit auch die Sonne erreichen.

Von hier hat man einen schönen Blick auf den Lago Trivera inferiore und den Ostgrat im Profil. In wenigen Minuten ist von hier auch die Punta Trivera erreicht. Diese bietet einen tollen Tiefblick nach Antronapiana und Rovesca.
Nach kurzem Abstieg passieren wir den See, über weitläufiges, mit Felsen übersätes Gelände geht es wieder ansteigend zum Passo Motone (Bild rechts). Hier öffnet sich das Panorama auf das Anzascatal mit dem langen Val Bianca und dem wunderschönen See, während der Grat rechts beginnt. Kleine Pause und los geht's! Der erste Abschnitt ist einfach und kann nach Norden auf einem Pfad umgangen werden, der an einigen Stellen ein echter Pfad ist. Einige kleine Steinmänner weisen den Weg. Dann werden die Kletterpassagen häufiger, aber immer noch leicht, bis der Grat schärfer wird. Ab hier in genussvoller Kraxelei in festem Fels dem leichtesten Weg nach. Nach Passieren eines letzten Aufschwungs sieht man sich in Sichtweite des Gipfelkreuzes. Noch ein paar Schritte und der Gipfel ist erreicht.

Der Eingang des Südabstiegskanals ist ziemlich offensichtlich, diesem generell folgen. Auf Tierspuren, seltene Steinmänner achten und auch mal in einen Nebenkanal wechseln. Immer das einfachste Gelände nutzend und auf Steinschlag achtend, erreichen wir den Ausläufer der Südwand, wo ein kaum erkennbarer Weg traversierend zum Passo Mottone zurückführt.

Hier lässt die Anspannung nach, trotzdem hat man einen noch einen langen Abstieg vor sich.

Dauer 8 - 10h, Schwierigkeit T5 und 3-

 

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