Direkt neben dem Casa delle Pecore gab es noch ein kleineres Grundstück mit einem in sich zusammengefallenen alten Steinhaus drauf, welches in früheren Zeiten als Ziegenstall gedient hatte. Wir haben bald festgestellt, dass auf diesen Platz im Frühjahr/Sommer immer schön die Abendsonne fiel. Ich konnte mir diesen Platz sehr gut als kleine Terrasse vorstellen und was mir noch besser gefiel, den Traum vom eigenen Backhaus/Pizzaofen dort verwirklichen. Der Kauf stellte kein Problem dar und ich bekam es fast umsonst. Der Kauf ging dann mit dem offiziellen Notarvertrag über die Bühne.
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Bild 1/2: Grundstück im Sommer vorne und hinten.
Bild 3/4: Grundstück im Winter vorne und hinten.
Bild 5: Füllung aus Steinen, Erde und wie sich später herausstellte auch jede Menge Müll innerhalb der übriggebliebenen Mauerreste.
Bild 6: Bescherung nach dem Entfernen der wuchernden Vegetation.
Im Mai 2015 begann ich mit den Ausgrabungen. Das große Haus war fertig und das kleine noch nicht begonnen. Um mit der anstehenden Neudeckung des Daches vom kleinen Haus beginnen zu können, benötigte ich Platz für die alten Dachsteine. Schubkarre für Schubkarre grub ich mit den Händen aus und fuhr sie zum Dorfplatz, wo ich einen geliehenen Kleintraktor füllte. Den Aushub (40t Mat.) durfte ich im Nachbarort zum Auffüllen eines Geländes bringen.
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Bild 1: Ein Anfang war gemacht
Bild 2: Schubkarren mit Abfuhrmaterial
Bild 3: Traktor am Dorfplatz
Bild 4: Erde, Müll, Wurzeln
Bild 5: und jede Menge Steine
Bild 6: die schönsten Steine (Platten) wurden aufgehoben
Bild 7: seltener Augenblick mit Helfern
Bild 8: Es wird weniger - man sieht den Müll dazwischen
Bild 9: ein Glücksmoment - habe fertig
Bild10: Gratulationskomitee mit Strauß
Der nächste Schritt war die Stabilisation und teilweise Neuaufbau des maroden Mauerwerks. Ein altes, beim Ausgraben gefundenes Fenster habe ich dabei der ursprünglichen Verwendung zugeführt. Zwischendurch die Mauer für das Kräuterbeet hochgezogen, die Bodenplatte für das Backhaus betoniert und natürlich immer wieder Sand angekarrt. Den Zement kaufte ich säckeweise im Tal, oder ich brachte ihn aus Deutschland mit. Bis zur Bodenplatte half mir ein Betonmischer, danach gab dieser den Geist auf und ich habe den Zement von Hand in der Schubkarre, oder mit Quirl und Mörtelwanne angerührt.
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Bild 1: Fenster am alten Platz positioniert und eingebaut
Bild 2: Mauerwerk stabilisiert und gesetzt
Bild 3: Sitzplatz und Mauer für Kräuterbeet entstehen
Bild 4: Fensterbank für Deko
Bild 5: Sandlieferung mit Traktor
Bild 6: Betonieren Bodenplatte Backhaus
Bild 7: Bodenplatte mit Armierung für Rückwand
Mittlerweile stand der Revovierungsbeginn am Casa delle Pecore an und ich musste zwischendurch die Arbeit an der Terrasse einstellen. Erstens wollte ich die Dachsteine während der Bauzeit dort lagern und zweitens gab es für mich am Haus genug zu tun. Ich stellte noch ein Stück Mauer und das Kräuterbeet fertig, dann kam der Sand hinter das Haus um Platz zu schaffen. Die Vorarbeiten zur Fundamentplatte vom Holzofen und die Treppe hoch zur Rückseite vom Backhaus, waren dann die ersten Arbeiten nach Abschluss der Renovierung.
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Bild 1: Weiterer Verlauf der Mauer
Bild 2: Kräuterbeet, die Mauer trägt später die Betonplatte
Bild 3: Sand auf der Terrasse hinter dem großen Haus
Bild 4: Das alte Holz vom Dachstock verarbeitet
Bild 5: Da muss der Treppenaufgang hin.
Bild 6: Treppenansatz
Bild 7: Treppe
Bild 8: Vorbereitungen zur Fundamentplatte Backofen
Bevor ich die Bodenplatte des Holzofens gegossen habe, stellte ich dessen Rückwand fertig. Diese mauerte ich vor die alte, marode Hauswand und goss den Hohlraum mit armiertem Beton aus, somit wurde die alte Mauer stabilisiert. Da man den großen Teil der Rückwand später nicht sieht, brauchte ich nicht so exakt arbeiten und war dadurch schneller. Als kleine Abwechslung machte ich immer wieder an anderen Ecken weiter, das gestaltete die Arbeit interessanter. Manchmal gesellten sich noch helfende Hände hinzu, Arbeit war genug da.
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Bild 1: Vormauerung mit Armierung dahinter
Bild 2: Deckplatten für die Sitzbank in Stein
Bild 3: Helfer am Restaurieren eines Mauserabschnitts
Bild 4: zwei Drittel restaurierte Mauer mit Deckplatten
Bild 5: Ansicht von vorne
Um der Ofenplatte genug Zeit zum Abbinden und Aus-trocknen zu geben, begann ich im Oktober 2018 mit deren Fertigung. Zum Schalen kaufte ich billige Klappböcke im Baumarkt und belegte sie mit Fichtendielen. Aus Lärche Altholz fertigte die vorderen Stützen, an diesen werde ich später noch Türen anschlagen, um Stauraum unter dem Ofen zu schaffen. Danach stellte ich vordere und seitliche Schalung. Während dem Betonieren legte ich die Stirnseite gleich mit Natursteinen aus, um den Beton zu verblenden.
Bild 1: Schalungsboden mit Baumarkt - Stützen
Bild 2: Die Lärchenstützen mit Ausparungen für Türen
Bild 3: Armierung und Stirnseitenschalung
Bild 4/5: Allen Beton habe ich mit Quirl im Mörtelkübel angerührt und eimerweise als Fundament gegossen
Bild 5: Platte fertig, Seite in Sichtmauerwerk ausgeführt
Bild 6: Stirnseite ausgeschalt mit Ergebnis
Bild 7: Boden Stauraum mit Steinplatten ausgelegt
Aus übrig gebliebenen, alten Bodendielen und mit im Internet gekauften, antiken Bändern begann ich die Türen zu setzen. Mit Leinöl eingelassen und versiegelt, kamen die Farben des alten Holzes schön zur Geltung.
Ebenfalls über das Internet bestellt, wurde mein Ofen im April 19 geliefert. Im Sprinter habe ich die Teile nach Italien gefahren, in das casa piccola eingelagert und die letzten Arbeiten vor dem Setzen erledigt. Um die Höhe und eine ebene Fläche für bequemes Arbeiten zu erhalten, legten wir schon einen Teil des endgültigen Bodens aus den alten Dachsteinen der Sanierung. Ebenso half mir ein Freund beim Setzen einer Stützmauer mit großen und schweren Steinen.
Bild 1: Anschlagen und Bohren der ersten Türe
Bild 2: Türen fertig und versiegelt
Bild 3: Die Ofenteile im Keller des kleinen Hauses
Bild 4: Boden aus Natursteinplatten wird gelegt.
Bild 5: Mühsam Stein für Stein
Bild 6: Nahezu jeder Stein wird in Form gehauen
Bild 7: Stolzer Freund auf der neuen Mauer
Auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet und noch länger hingearbeitet. Im Sommer 15 startete ich mit den ersten Arbeiten, an Pfingsten 19 begannen mein Bruder und ich, den Ofen zu setzen. Der Boden war noch recht einfach zu handeln, die Seitenteile mit je 120 kg Gewicht stellten uns vor größere Schwierigkeiten. Nach dem Setzen mauerte ich noch die Seitenwand und konnte so einen provisorischen Wetterschutz realisieren. Dadurch war die mittlerweile angebrachte Isolierung vor Nässe geschützt.
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Bild 1: Mein Bruder nach dem Setzen der Bodenplatte
Bild 2: Ich und die erste 120kg Seitenwand
Bild 3: Das Schwierigste ist geschafft
Bild 4: Die rechte Seitenwand ist hoch gezogen
Bild 5: Ofen im Schlafrock äh Keramikmantel
Bild 6: Provisorisches Palettendach
Bild 7: Schalung Wandanschluss und Schutz der Front
Zwischendurch wurde auch an anderen Ecken gearbeitet. Die Arbeitsplatte in Stein gelegt und ausgefugt, am Boden weiter gearbeitet und bis zur Grundstücksgrenze fertiggestellt. Ein Pflanzloch für einen immergrünen Bambus durfte dabei nicht fehlen. Die Pfosten für den späteren Gartenzaun habe ich in den Bergen geholt, mit Rückentrage und Schubkarre zum Auto gebracht und am Haus entrindet. Bis zur Verwendung dürfen sie trocknen und Gewicht verlieren.
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Bild 1: Akkurates Arbeiten beim Ausfugen
Bild 2 Natursteinboden mit Bambus in der Ecke
Bild 3: Beim Ausfugen durch ein Gewitter überrascht, sind schnelle und kreative Lösungen gefragt
Bild 4: Rückentrage mit Lärchenstamm
Bild 5: Holz und Schubkarre am See
Bild 6: Praktisches Auto
Bild 7: Die geschälten Stämme auf der Terrasse
Mit den Anfängen der Frontverkleidung und der Montage des Dachs ging das Jahr 2019 zu Ende und das Projekt in den Winterschlaf. Hinten und an der Seite konnte ich noch mit Resten der Altholzschalung aus der Hausrenovierung schließen, vorne schützt ein Streifen Teichfolie. Bis zur Fertigstellung sind es nur noch kleine Schritte und ich hoffte, bis zum nächsten Winter fertig zu sein. Aufgrund der Coronasituation wurde daraus allerdings nichts. und es gibt immer noch letzte Kleinigkeiten zu tun.
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Bild 1: Beginn der Frontverkleidung in Bogenform
Bild 2: Hurra das Dach kommt
Bild 3: Steindach in regionaler, urtümlicher Ausführung
Bild 4: Seiten mit Altholz verkleidet und geölt
Bild 5: das Projekt geht in den Winterschlaf
Bild 6 und folgende: erste Backergebnisse
Nach beginnender Nutzung des Pizzaofens war der Drive zur Fertigstellung etwas erloschen. Die komplizierte Verkleidung der Front als letztes Highlight nahm aufgrund der geringen Tiefe zum Rauchrohr und der trotzdem notwendigen Isolierung viel Zeit in Anspruch. Jeder Stein musste von Hand in Form gebracht werden. Bei den Abdeckplatten für die Abgrenzung des Blumenbeetes verhielt es sich ähnlich. Im Sept. 2020 kam dann die Pflanzerde und mit dem Schubkarren wurden 3 Kubikmeter Boden auf dem Grundstück eingebracht.
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Bild 1: Setzen vom Abschlusstein des Bogens
Bild 2: Sitzbank als Abtrennung zum Blumenbeet
Bild 3: Gravur der Jahreszahl Fertigstellung
Bild 4: Zentraler Platz als Blickfang
Bild 5: Konstruktion zur Überwindung der Mauer
Bild 6: Abdecken vom Bauschutt mit Erde zur Neueinsaat
Bild 7: Verkleidung der Stirnseite mit Altholz